Eingewöhnungsmodell

Das „Berliner Eingewöhnungsmodell“ wurde vom Institut für angewandte Sozialisationsforschung für Kinder von 0-3 Jahren entwickelt.

Das Düsseldorfer Eingewöhnungsmodell basiert auf dem „Berliner Eingewöhnungsmodell“. Kolleginnen aus verschiedenen Tageseinrichtungen für Kinder haben es 1993 auf Kinder im Alter von 3-6 Jahren übertragen.

Aus dem Wunsch heraus, die Stresssituation in der neuen fremden Umgebung für das Kind zu verringern und aus der Einsicht, dass durch den Aufbau einer guten Beziehung zwischen Kind-Mutter und Erzieherin (Dreieck-Beziehung) die Ausgangsbasis für alle Beteiligten geschaffen wird, machten sich Kolleginnen daran, die Erkenntnisse und Ergebnisse auf die Altersgruppe der 3-6 Jährigen zu übertragen.

Das Kind muss zuerst die Möglichkeit erhalten zu seiner Erzieherin eine Beziehung aufzubauen, die ihm Schutz, Halt und Orientierung in der neuen Umgebung gibt.

Die Entwicklung der Beziehung zwischen Kind und Erzieherin im Beisein der Mutter ist der zentrale Ausgangspunkt für eine gute kontinuierliche Eingewöhnung und bildet den Grundstock für das Sich-Wohlfühlen und das Sich-Entwickeln-Können im Kindergarten.

Der Kindergarten setzt also nicht das Leben in der Spielgruppe fort, sondern schafft über die Beziehung zur Erzieherin die Ausgangssituation für das Leben in der Gruppe.

AUFBAU DER BESUCHE

  • 1. Tag
    Kontaktaufnahme zur Erzieherin Mutter und Kind bleiben an einem Nachmittag 30 Minuten in ihrer Gruppe bei der Erzieherin. Die Kinder der Gruppe werden in dieser Zeit von einer anderen Kollegin betreut.
  • 2. Tag
    Mutter und Kind kommen ebenfalls am Nachmittag für 30 bis 45 Minuten zu Besuch. Es ist die gleiche Erzieherin und auch die Kleingruppe der Tageskinder ist anwesend. Die Mutter verhält sich zurückhaltend, beobachtend, überlässt die Aktivitäten dem Kind und der Erzieherin, steht als „sichere Basis“ zur Verfügung. Die Reaktionen des Kindes bestimmen Intensität und Tempo der Kontaktaufnahme.
  • 3. Tag
    Der erste Besuch in der Gesamtgruppe am Vormittag für 60 Minuten. Die Erzieherin kümmert sich in erster Linie um das neue Kind, die zweite Kollegin um die anderen Kinder der Gruppe. Die Mutter hat Gelegenheit ihr eigenes Kind und auch alle anderen zu beobachten, sie erlebt einen Ausschnitt des Alltags im Kindergarten. Sie kann sich so die neuen Eindrücke des Kindes besser vorstellen.
  • 4. Tag
    Der Besuch dauert zwei Stunden und die Mutter verlässt für einige Zeit den Gruppenraum, bleibt jedoch in der Einrichtung und ist jederzeit erreichbar, wenn das Kind die Trennung ängstigt. Die Erzieherin übernimmt die Rolle der „sicheren Basis“.
  • 5. Tag
    Das Kind bleibt längere Zeit ohne Mutter in der Gruppe, sollte jedoch vor der allgemeinen Abholzeit abgeholt werden. Ein festes Abschiedsritual ist sehr hilfreich.

Vor der Eingewöhnungsphase steht das Anamnesegespräch. Dazu wurde ein Interviewleitfaden entwickelt.

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